Von Cäcilie Trautner

Am 26.4. 2015 fand nach einer längeren Pause, in Herzogenaurach am Weihersbachgelände wieder ein Ökofest statt, zu dem wir als Gruppe der Hörgeschädigten eingeladen waren.

Das Ökofest ist eine Gelegenheit, sich bekannt zu machen, für Hersteller von sowohl ökologischen, nachhaltigen als auch gesunden, regionalen Produkten. Es bietet auch dem Verbraucher die Gelegenheit, sich über umweltfreundliche Produkte zu informieren und mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus waren gemeinnützige, soziale und pädagogische Einrichtungen mit Ständen und Aktionen vertreten, so die freie Waldorfschule Erlangen, eine Fachschule mit dem Schwerpunkt Grundpflege aus Höchstadt und unsere Selbsthilfegruppe der Schwerhörigen, Ertaubten und CI-Träger Erlangen. Für das leibliche Wohl sorgte ein reichhaltiges Angebot mit Getränken, Salaten, warmen Gerichten und verschiedenen Backwaren für den Nachmittags-Kaffee.

Die besondere Attraktion des diesjährigen Ökofestes war die holographi-sche Lautsprecheranlage „Natur-Schallwandler“ der Fa Mundus. Sie sorgte für eine unaufdringlich musikalische Beschallung. So konnten wir uns ohne störende Nebengeräusche entspannt den ratsuchenden Gäs-ten am Stand widmen. Sehr angenehm für uns schwerhörige Aussteller. Der Naturschallwandler hat zum Ziel, die durch Stress, Umwelteinflüsse und technisierte Lebensumstände gestörten physiologischen Vorgänge unseres Organismus wieder zu harmonisieren. Über diese Harmonie sollen nach den Worten des Anbieters als Folge die gestörten oder kranken Organsysteme, insbesondere auch die Hörorgane gebessert oder sogar geheilt werden.

Schade fand ich, dass wir im Bereich der Essensplätze die Begrüßungsworte kaum hörten, weil sie uns zu leise waren. Dagegen waren zum Ende die Dankesworte der Veranstalter recht gut zu verstehen; möglicherweise durch den studenlangen Einfluss der „Naturschallwandler“??

Diese Beobachtung, konnte ich bereits am 17. April, nach einem Vortrag der Fa. Mundus im Sportheim machen. Der Vortrag war sehr deutlich, nicht zu schnell und gut artikuliert gesprochen und für mich sogar mit Hörgerät ohne FM-Anlage zu verstehen. Beim nachfolgenden Testhören konnte ich zunächst die eingespielte Musik kaum hören, so leise erschien sie mir. Dann aber mit zunehmender Dauer der Beschallung hörte ich subjektiv die Musik immer lauter und deutlicher, ohne dass die Lautstärke am Gerät höher gestellt worden war. Also eine Verbesserung meiner Hörleistung.

In den Tagen danach konnte ich mich in kleinen Gesprächskreisen ohne und auch mit Hörgerät besser verständigen. Selbst Nebengeräusche störten mich bei der Hörarbeit nicht so sehr wie sonst. Weniger überzeugt war dagegen meine Kollegin Anni. Sie ist Cochlear-Implantat (CI) -Trägerin aus unserer Selbsthilfegruppe.

Insgesamt fand ich das Hörerlebnis über den Naturschallwandler der Fa. Mundus interessant. Ob sich die Anlage grundsätzlich als Heilmittel für hochgradig Schwerhörende bewähren wird, traue ich mir nach dem kurzen Testhören nicht zu beurteilen. Es wäre eine längere Probephase nötig um verbindliche Aussagen machen zu können. Gegen eine Leihgebühr würde ich diese Anlage gerne für einen Zeitraum mieten. Möglicherweise ist eine erfolgreiche Therapie stark Hörgeschädigter durch die Anwendung des Naturschallwandlers abhängig von der Motivation und Ausdauer des Patienten, sich in den Einflussbereich dieser holographischen Lautsprecher zu setzen. Geringfügig Schwerhörige dagegen könnten davon deutlicheren Nutzen ziehen.

Bleibt zu hoffen, dass die Fa. Mundus weiter forscht, verbessert und oben genannte Schwächen für Veranstaltungen im freien Gelände in absehbarer Zeit beheben kann.

Cäcilie Trautner

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Herzogenaurach, den 20. 5. 2015